Montag, 14. September 2020

Napfkamm und Schnabel der Breda

In der Online-Bildtierbesprechung:

Ich bin Neu-Mitglied im SV. Ich züchte Breda und bin verunsichert, wie denn nun der Napfkamm und der Schnabel bei den Breda tatsächlich aussehen soll. Meiner Meinung nach ist der Napfkamm nicht die Vertiefung im Nasensattel wie auf den ersten beiden Bildern zu sehen, sondern liegt zwischen Nasensattel und Schopf. Hier bekomme ich aber auch von Züchterkollegen dieser Rasse unterschiedliche Antworten zu Kamm und Schnabel. Über eine Erklärung und Einschätzung der Bilder würde ich mich freuen. 

Im letzten Infoheft unseres SV ist ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema enthalten, doch es macht durchaus Sinn sich dies nochmals an Beispielen zu verdeutlichen.

Kennzeichnend für die Kammform Napfkamm ist gerade das Fehlen eines Kammes. An dieser Stelle, hinter dem Oberschnabelansatz, im Kammfleisch, befindet sich eine mit Fleischhaut ausgekleidete Vertiefung mit leicht wulstigen Rändern, die einmal mehr oder weniger ausgeprägt ist. Hier dürfen keine zu hohen Anforderungen gestellt werden.



Der Schnabel der Breda sollte über den aufgeworfenen Nasenlöchern unbedingt einen durchgehenden hufeisenförmigen Sattel zeigen. Im Idealfall sollte dazu ein geschlossener, gleichmäßiger Oberschnabel erzielt werden, denn sehr deutliche Vertiefungen im Oberschnabel führen oft dazu, dass kein durchgehender Quersattel ausgeprägt wird.

Vertiefungen, die sehr häufig zu sehen sind, können bis zu einem gewissen Maße toleriert werden, sofern sie nicht schon Auswirkungen auf den durchgängigen Quersattel haben. Das Tier auf Bild 1 zeigt eine Vertiefung im Oberschnabel mit doch noch recht gleichmäßiger Struktur und ein durchgängiges Hufeisen. Hier wünscht man sich etwas mehr Harmonie und Geschlossenheit. Auf Bild 2 führt die Muldenbildung bereits dazu, dass der Quersattel leicht durchbrochen bzw. verformt wird. Noch würde man dies nicht als Fehler werten, aber es sollte doch als deutlicher Wunsch formuliert werden.


Das Tier auf Bild 5 zeigt einen harmonischen prima geschlossenen Oberschabel. Die minimale Vertiefung zum Quersattel hin kann man in diesem Fall vernachlässigen. Den Quersattel wünscht man sich jedoch etwas markanter.

Das Tier auf Bild 4 zeigt den hufeisenförmigen Quersattel in hervorragender Qualität. Zur Perfektion sollte der Oberschnabel noch ganz geschlossen sein.

Das Tier auf Bild 3 sollte man sich nochmal genau in der Handbetrachtung ansehen. Es kann nur auf dem Bild täuschen, aber der gesamte Schnabel wirkt verformt. Tiere mit Deformierungen sind bitte auszuschließen.


Deutliche Verformungen am Schnabel wie auf Bild 6 und 7 zu sehen, sind als Fehler einzustufen. Solche Tiere sollten nicht in die Zucht genommen werden.