Crèvecoeur

Die Crèvecoeur sind massige Hühner mit kaum mittelhoher Stellung, einem länglich rechteckigen Typ und einem mäßig hoch getragenen Schwanz. Sie haben eine auffällige, markante Kopfpartie, die geprägt wird durch einen üppigen Schopf, markante v-förmige Hörner und einen vollen Bart.

Eine der ältesten Hühnerrassen Frankreichs

Typ: massige Landhuhnform mit Haube, Bart
Gewicht: 2,5-3,5 kg, Henne 2-3 kg
Bruteimindestgewicht: 55 g
Schalenfarbe der Eier: weiß
Wesen: ruhig, nicht flugfreudig
Ringgröße: Hahn 20, Henne18
Farbschläge: Schwarz, Weiß, Perlgrau, Blau-Gesäumt, Gesperbert

Extrem gefährdet: Leider gibt es nur noch sehr wenige Züchter, die sich der Zucht und Erhaltung der Hühnerrasse widmen.

Die Crèvecoeur zählen zu den ältesten Hühnerrassen Frankreichs. Bereits seit dem 15./ 16. Jahrhundert sind sie bekannt. Sie tragen den Namen eines kleinen Dorfes in der Normandie und sind vermutlich auch in dieser Region entstanden. Über den tatsächlichen genetischen Ursprung dieser Rasse ist jedoch nichts Genaues bekannt. Es wird vermutet, dass sie von den italienischen Polverara abstammen.

Die Crèvecoeur gehören zu der Gruppe der Hauben- und Barthühner mit Ursprung in Frankreich und wurden dort vorrangig wegen ihres massiven Schlachtkörpers und ihrem schmackhaften Fleisch gezüchtet. Um die Vitalität dieser massigen, etwas trägen Fleischhühner zu erhöhen und ihnen etwas mehr Robustheit zu verleihen kreuzte man im 19. Jahrhundert erfolgreich Dorking mit ein.

Neben der Nutzung als Fleischhühner bieten die Crèvecoeur mit einer Legeleistung von 150 Eiern im ersten Jahr und 120 Eiern im zweiten Jahr eine beachtliche zusätzliche Nutzung.

Ihr exklusives Aussehen, das auch durch den Bart, die schöne Haube und vor allem durch den v-förmigen Hörnerkamm geprägt wird machen die Crèvecoeur zudem zu einer ganz besonderen Hühnerrasse.

Wie bei allen Hühnern mit Haube braucht die Pflege der Federhauben besondere Aufmerksamkeit. Eine regelmäßige Kontrolle von Schädlingsbefall ist hier noch wichtiger als bei anderen Rassen. Haube und Bart sollten zudem nicht unnötig Nässe ausgesetzt werden. Eine teilweise Überdachung sowie geeignete Tränken, die den Bart nicht unentwegt durchnässen sind zu empfehlen. In Sachen Futter sind sie hingegen nicht anspruchsvoll und auch beim Platzbedarf sind die Crèvecoeur genügsam, da sie nicht sonderlich aktiv sind. Da sie jedoch zum Verfetten neigen, sollte allerdings schon ein angemessener Auslauf zur Verfügung stehen.

Crèvecoeur werden recht schnell zutraulich, brüten gerne und auch sehr zuverlässig.


Die Crèvecoeur sind eine sehr alte, inzwischen äußerst bedrohte Hühnerrasse, die in vielfacher Hinsicht begeistern kann. Sie sind ein wertvolles Kulturgut und es lohnt sich diese Hühnerrasse näher anzuschauen.

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RASSEMERKMALE

HAHN

Rumpf:
lang, breit, rechteckig, waagerecht getragen
Hals: gedrungen, anmutig getragen, mit reichem Behang
Rücken: breit, lang, flach
Schultern: breit, abgerundet
Flügel: mittelgroß, angehoben getragen mit den Enden unter dem Sattelbehang, breite Schwingenfedern
Sattel: breit mit vollem Behang
Schwanz: sehr voll, mit gut gebogenen, breiten Sicheln, mäßig hoch getragen
Brust:sehr voll und breit heraustretend, tief
Bauch: breit und voll
Kopf: breit, stark gewölbt, als Unterlage für die Haube auf dem Vorderschädel eine halbkugelförmige Erhöhung
Gesicht: etwas mit Bart verdeckt, die Augen freilassend
Kamm: Hörnerkamm, bestehend aus zwei gleichförmigen, im Querschnitt runden, wenig gebogenen Hörnern von mäßiger Größe, die frei von seitlichen Auswüchsen sein müssen. Der Kamm zeigt seine schönste Form, wenn seine beiden Hörner ein Winkel wie ei etwas erweitertes lateinisches V zueinander bilden und gut gegen die Haube hinauf gerichtet sind.
Kehllappen: klein und kurz, abgerundet, vom Bart verdeckt
Ohrscheiben: klein, Farbe belanglos
Augen: rotgelb
Schnabel: kräftig mit hufeisenförmig aufgeworfenem Sattel über den aufgeworfenen Nasenlöchern, davor eine kleine Fleischwarzeoder auch nur fleischiger Punkt. Farbe entsprechend Farbschlag
Bart: großer dichter Vollbart, schleierförmig herabfallend, also nicht in eigentlichem zottelförmigen Knebelbart getrennt.
Haube: sehr dicht, aus kräftigen, breiten, langen Federn bestehend, gut zurückgeworfen, Augen und Kamm freiliegend.

Schenkel: kurz und stämmig, gut befiedert, dadurch etwa in der Hälfte verdeckt
Läufe: kaum mittellang, unbefiedert, Farbe entsprechend Farbschlag
Zehen: lang, gut gespreizt
Gefieder: oll, fest anliegend

HENNE

Die Henne ist noch gedrungener und massiger gebaut als der Hahn, mit sehr breiter Brust und tiefem Bauch. Die sehr dichte und möglichst kugelförmige Rundhaube soll hoch, den Blick der Augen freilassend, gerade auf dem Kopf sitzen.


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GROBE FEHLER IN DEN RASSEMERKMALEN

Schmaler und kurzer Körper, flache Brust, abfallende Haltung, zu hohe Stellung, steile Schwanzhaltung, unregelmäßig ausgebildete Haube, eingeschränkte Sichtfreiheit, zu geringe Bartbildung, Kammauswüchse oder Blätterartige Hörnerausbildung, zu große Kehllappen.
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FARBSCHLAG
SCHWARZ
Satt schwarz mit grünem Glanz, Schnabelfarbe dunkelhornfarbig, aufgehellte Spitze gestattet.

Grobe Fehler im Farbschlag: Schilf, starker Blauglanz, Rost, gelbe Fußsohlen

WEIß
Rein weiß, beim Hahn leichter gelber Anflug im Schmuckgefieder gestattet. Schnabelfarbe schieferblau bis fleischfarbig vorerst gestattet

Grobe Fehler im Farbschlag: Stark moosige, schwarze Einlagerungen, starker gelber Anflug, andersfarbige Federn

PERLGRAU
Gleichmäßig zartes helles Blaugrau ohne Säumung. Hahn im Schmuckgefieder etwas dunkler gestattet.Schnabelfarbe dunkelhornfarbig, etwas aufgehellte Spitze gestattet. Lauffarbe schieferblau bis dunkelschieferfarbig

Grobe Fehler im Farbschlag: Säumung, Ruß, Schilf, starker Rost


Blau-Gesäumt
Gleichmäßig helles oder dunkleres blaugrau mit deutlich abgegrenzter, dunkelblauer Säumung. Hahn im Schmuckgefieder bis blauschwarz.

Grobe Fehler im Farbschlag: Fehlende Säumung, zu helles Schmuckgefieder beim Hahn, Schilf, starker Rost

GESPERBERT
Jede Feder mit mehrfachem Wechsel von schwarz bis blaugrau leicht bogig quer gesperbert. Beim Hahn in gleicher Breite, bei der Henne sind die dunklen Federteile etwas breiter als die Hellen. Die Zeichnung ist nicht scharf, das Untergefieder nur schwach gezeichnet.

Grobe Fehler im Farbschlag: Sehr ungleichmäßige Sperberung, Schilf, starker Rost