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Sonntag, 10. Mai 2020

Faszinierende Raritäten

Fast ausgestorben: Holländer Haubenhühner Weißhauben schwarz-weißgescheckt
Die Holländer Haubenhühner Weißhauben schwarz-weißgescheckt sind in der Rassegeflügelzucht eine absolute Rarität. Mir gelang es, Dank Heinz Mathys aus der Schweiz, diese wieder in Deutschland auf Schauen vereinzelt zeigen zu können. 

Feine Formenhenne, Idee gleichmäßiger in der Scheckung, (Bild links: Leipzig 2018 HV96 E.
Typisch gezeichneter 1.0 aus dem Jahr 2016 mit einem klasse Abschluss (Bild rechts: Hannover 2016 sg 94 Z)











Durch meine absolvierte Preisrichterausbildung 2011 züchtete ich in der Zeit von 2010-2013 zusätzlich zu den Haubenhühnern und Seidenhühnern, große schwarz-weißgescheckte Italiener, um ein weiteres Rassespektrum besser bewerten zu können. In dieser Zeit ist mir der Gedanke gekommen, dass ich auf Bundesschauen große schwarz-weißgescheckte Weißhauben von einem Herrn Manfred Gurr gesehen habe. Seit langem waren diese nicht mehr zu sehen. Ich fragte mich, wo sie geblieben sind.

2015 kam ich dann mit Herrn Heinz Mathys in Kontakt, der bereit war, mir 20 Bruteier
zu senden. Durch den Transport etc. schlüpften 6 Küken und ein kleiner Anfang der Zucht war gemacht. Die Zucht in den letzten fünf Jahren lief recht abwechselnd, jedoch war es möglich einige sehenswerte Tiere wieder auf Bundesschauen zu präsentieren. Die größten Probleme bei dem Farbenschlag lagen in den ersten zwei Jahren darin, kräftige Tiere mit fleischfarbigen Läufen (teilweise mit dunklen Schuppen) zu ziehen. Viele Tiere zeigten gelbe Lauffarben, kurze Körper und übermäßig große Hauben. Ein weiteres Problem war der typische Nasensattel sowie ein zarter Schmetterling in der Haubenfront.

Anspruchsvolle Herausforderungen - Im Bild: 1,0, schwarz-weißgescheckt,
mit einer fehlerhaften weißen Hauptsichel und ungeputzter Haube


Bei den Hähnen gibt es Probleme im Zeichnungsbild ebenso zeigen sie teilweise weiße Haupt- und Nebensicheln sowie in den Handschwingen reichlich viel Weißanteil. Das schwarz mit grünem Glanz soll bei den jungen 1.0 vorherrschend sei. Die 0.1 dagegen sollten möglichst gleichmäßig im Zeichnungsbild erscheinen (die Federenden mit einer weißen Spitze versehen).

Ein Jungtier 2019 mit deutlich dunklerem Zeichnungsbild und eine Althenne aus 2018
mit deutlich mehr Weißanteil


Bei Alttieren wird der Weißanteil wie auch gut auf dem Bild zu erkennen, deutlich stärker. Es ist noch viel Zuchtarbeit zu leisten und ich freue mich, dass mittlerweile wieder zwei Zuchten in Deutschland aufzufinden sind

Patrick Tolle (Beitrag und Bilder)